Dorfgeschichte

1200

  • 1256: Reppelin wird als "Slauicali Repelin" also "Slawisch Repelin" (zusammen mit Klein Freienholz) erstmals erwähnt, und zwar im Zusammenhang mit der urkundlichen Bestimmung der Pfarre Dänschenburg zur Tochterkirche von Sanitz.
  • Zur Bedeutung des Ortsnamen Reppelin gibt es verschiedene Erklärungen. Eine mögliche Deutung findet man auf der Seite http://www.onomantie.de/r/rebrep.html, demnach es zum einen ein Hinweis auf einen Versammlungsplatz, zum anderen auch auf einen Kultplatz sein kann.  Eine andere Quelle verweist auf das slawische Wort rêpa=Rübe (http://portal.hsb.hs-wismar.de/pub/lbmv/mjb/jb071/348696655.html).
  • 1363: In einer in Rostock ausgefertigten Urkunde verschreiben der Ritter Konrad Preen und sein Bruder, der Knappe Guslof, dem Heilig-Kreuz-Kloster zu Rostock 10 Mark Rente aus "Wendeschen Reppelin" (später Klein-Reppelin).
  • 1378: Der Zusatzname "Deutsch"-Reppelin (später Groß-Reppelin) ist erstmals in einer Urkunde überliefert. Es ist davon auszugehen, dass es im Mittelalter und in der frühen Neuzeit noch zwei Orte mit dem Namen Reppelin gab. Der eine Ort hatte seinen Ursprung in einer slawischen Siedlung, der andere war eine Gründung der deutschen Kolonisten.
  • 1462: Boislav und Barthold v. Preen verkaufen ihren Hof zu Wendisch Reppelin. Diese Urkunde ist insofern bedeutungsvoll, da es das erste Dokument ist, in dem beide Reppelin nebeneinander genannt sind.
  • 1570: Reppelin (gemeint ist Groß- oder Deutsch-Reppelin) zählt zu den Rostocker Dörfern und hatte vier Höfe und einen Katen.
  • 1571: Wendisch (Klein) Reppelin taucht nicht mehr in den Steuerlisten auf. Damit war von beiden Orten nur die jüngere deutsche Siedlung übrig geblieben. In Deutsch- oder Groß-Reppelin hat der heutige Ort seinen Ursprung.
  • 1577: Durch Erben (v. Behr) wird das Gut in zwei Teile geteilt.
  • 1594: Durch Kauf werden beide Hälften von Reppelin wieder zusammengeführt.

1700

  • 1704: Hof und Dorf Reppelin gehören (durch Ehe mit Tochter der Behrs) dem Rittmeister v. Koppelow. Im Dorf Reppelin werden noch fünf Bauern gezählt. Nach dem Tod ihres Mannes blieb die verwitwete Frau v. Koppelow, geborene v. Behr, auf Reppelin und führte ein starkes Regiment. Schläge und Gefängnis für unbotmäßige Untertanen sind an der Tagesordnung.
  • 1708: Die Untertanen beschweren sich über die Hofbesitzerin wegen der vergrößerten Dienstlasten und verweigern Heu und Holz.
  • 1731: Durch Vergleich zwischen den v. Behr und v. Koppelow (nach dem Tod der Witwe v. Koppelow) erhalten die v. Behrs das Lehnrecht an Reppelin.
  • 1756: Ausbruch des Siebenjährigen Krieges. In der Folge des Krieges geben auch die letzten beiden Bauern auf.
  • 1763: Durch Verkauf wird Bohmshof zu einem Teil von Reppelin
  • 1770: Fertigstellung des Reppeliner Gutshauses
  • 1793: Verkauf des Gutes Reppelin an v. Flotow auf Wildkuhl

1800

  • 1816: Der Domänenrat Diederich Frisch auf Klocksin (ab 1819 Adelsstand, v. Frisch) ergreift Besitz von Reppelin über eine Verlosung (durch v. Flotow) und verpachtet das Gut.
  • 1819: Bei einer Volkszählung wurden 105 Einwohner mit insgesamt 45 Kindern für das Gut Reppelin (inkl. Bohmshof) gezählt.
  • 1827: Nach dem Tod des Diederich v. Frisch ist der Adoptivsohn namens Ewald Cosmus Leonhard v. Frisch neuer Besitzer. Er zählte interessanterweise zum Freundeskreis von Karl Marx und war Mitglied des Bundes der Kommunisten.
  • 1832: Verkauf des Gutes Reppelin durch v. Frisch an den Pächter von Barkvieren namens Joachim Friedrich Nahmmacher.
  • 1836: Im Gutshaus in Reppelin bricht ein Feuer aus, was aber gelöscht werden konnte.
  • 1860: Durch Blitzschlag wird ein Katen in Brand gesetzt, wird aber mit Hilfe des einsetzenden starken Regen gelöscht.
  • 1862: Erben des Gutsbesitzers Nahmmacher verkaufen Reppelin an den Gutspächter Julius Ludwig Koch auf Kronskamp.
  • 1866: Die im 19. Jh. in Reppelin eingerichtete Schule besuchen 23 Kinder aus Reppelin, sechs aus Barkvieren, elf aus Wendorf, sieben aus Neu Wendorf und ein Kind aus Bohmshof. Später kamen noch die Kinder aus Wendfeld hinzu.
  • 1867: Reppelin zählt 132 Einwohner, davon 73 männliche und 59 weibliche.
  • 1869: Gutsbesitzer Koch muss Konkurs anmelden.
  • 1870: Neuer Besitzer ist Johann Heinrich Friedrich Ludwig Düsing aus Wismar durch Ersteigerung.
  • 1888: Übertragung des Gutes auf seinen ältesten Sohn Friedrich ("Fritz").
  • 1896: "Fritz" lässt das Gut Reppelin allodifizieren (d.h. Lehen wurden unter Mitwirkung der Lehensbeteiligten und gegen Abfindung des Lehnsherren in freies Eigentum umgewandelt) und verkauft es anschließend an den Landwirt Rudolf Carl Hubert Flügel auf Gertrudenhof im Rheinland.

1900

  • 1906: Neubau einer Schule. Die Außentür führte sofort in das einzige Klassenzimmer. Die Wände waren nur einen Stein stark, der Fußboden war ungedielt. Wegen dieser baulichen Mängel war im Winter nur mäßiger Schulbesuch möglich.
  • 1908: Neuer Herr auf Reppelin ist Otto Kalkmann, der letzter Gutsbesitzer in Reppelin war.
  • 1920: Zur Zeit des letzten Gutsbesitzers wird eine Feldbahn erbaut, die Reppelin, Wendorf und Neu Wendorf zum Transport von landwirtschaftlichen Erzeugnissen verband. Diese nach dem zweiten Weltkrieg abgebaute Feldbahn hatte in Reppelin Anschluss an das Netz der Deutschen Reichsbahn.
  • 1927:Die Kultur- und Siedlungsgesellschaft deutscher Landwirte erwirbt das ritterliche Landgut von Otto Kalkmann zu Siedlungszwecken. Ein Großteil des Gesamtbesitzes wurde als 29 Siedlerstellen verkauft. Neben den beschäftigten Landarbeitern aus Reppelin bekamen Siedler u.a. aus Hessen, dem Rheinland und Baden-Württemberg Siedlungsmöglichkeiten. Je Stelle wurden ca. 24 bis 30 Morgen Land zugewiesen.
  • 1931: Die Reppeliner Schule wird zu einer zweiklassigen Schule um- und ausgebaut.
  • 1936: Einrichtung eines Büros des Reichsarbeitsdienstes im Gutshaus. Eröffnung eines Arbeitsdienstlagers für die weibliche Jugend.
  • 1939: Eingemeindung von Bohmshof nach Reppelin. Reppelin hat 215 Einwohner.
  • 1946: Reppelin hat 365 Einwohner.
  • 1949: Da der zweite Klassenraum der Reppeliner Schule mit Umsiedlern belegt war, mussten 106 Kinder in einem Klassenraum in Schichten unterrichtet werden.
  • 1959: Die Schule Reppelin wird Teilschule der Oberschule Sanitz. Es werden 58 Kinder der ersten bis zur fünften Klasse (ab 1960 bis zur vierten Klasse) unterrichtet.
  • 1960: Einweihung eines neuen Kulturraumes für die Gemeinde mit 120 Plätzen, erbaut unter Mithilfe vieler Bürger aus Abbruchsteinen eines Altgebäudes. Während des zweiten Weltkrieges nutzten die Heinkel-Werke Rostock das Gebäude als Außenstelle. Nach dem Krieg war hier eine Verkaufstelle eingerichtet, die später vom Konsum übernommen wurde. In diesem Gebäude wurde 1948 auch ein kleiner Kulturraum eingerichtet, der dann später der BHG (Bäuerliche Handelsgenossenschaft) als Lagerraum diente. 1958 war die Substanz derart verschlissen, dass das Gebäude abgerissen wurde und damit Abbruchsteine für einen Neubau lieferte.
  • 1961: Die Gemeinde Wendorf, die auch bisweilen als Alt Wendorf bezeichnet wurde, wird mit ihrem Ortsteil Neu Wendorf nach Reppelin eingemeindet.
  • 1982: Die Gemeinde Reppelin hat 346 Einwohner und nimmt eine Fläche von rund 19 km² ein.
  • 1991: Die Gemeinde Reppelin gehört nunmehr dem neu gebildetem Amt Sanitz mit Sitz in Sanitz an.
  • 1994: Die Gemeinde Reppelin kam im Zuge der Kreisgebietsreform zum Kreis Bad Doberan und wird schließlich am 01.10.1997 mit seinen Ortsteilen Reppelin, Wendorf und Neu Wendorf in die wenig später amtsfrei gewordene Gemeinde Sanitz eingegliedert.

2000

2006: Reppelin feiert sein 750 jähriges Bestehen.